Indische Gewürze - das Geheimnis der indischen Küche

Entdecke die Vielfalt der indischen Küche und erfahre mehr über die verschiedenen Gewürze

Autor: Nicola



Fast keine andere Küche ist so interessant und bunt wie die indische Küche. Obwohl je nach Gebiet die Küche sehr unterschiedlich ist - in einigen Regionen wird sogar komplett vegetarisch gegessen - hat die indische Küche eines gemeinsam: Eine Vielfalt an indischen Gewürzen und der Einsatz von frischen und regionalen Zutaten. Diese machen die typische, indische Landesküche nicht nur kreativ und außergewöhnlich lecker, sondern vor allem auch vitalstoffreich, intensiv und gesund. Die vielen verwendeten nährstoffreichen Gewürze und Heilkräuter sind nämlich unter anderem besonders gut für unsere Verdauung. Sie kurbeln die Verdauung an und beugen so Verdauungsprobleme vor. Die volle Wirkung und Intensität erhalten indische Kräuter, da diese frisch verarbeitet, klein gemahlen und gekocht werden. Nur so können die ätherischen Öle ihr ganzes Aroma entfalten.

Wie auch du in den leckeren Soulfood Himmel kommst, erfährst du in diesem Artikel. Auf dich wartet ein Überblick über die wichtigsten Gewürze Indiens, deren Verwendung und deren positive Wirkung auf unseren Körper.

Bockshornklee

Bockshornklee ist in unserer westlichen Kultur eher ein unbekanntes Gewürz. In Indien hingegen sind die gelben Samen fast in jeder Curry-Mischung enthalten. Der Geschmack ist recht intensiv, weshalb man beim Gebrauch eher sparsam sein sollte. Jedoch passt Bockshornklee aufgrund seiner leichten Würze und Bitterkeit ideal zu Fleisch, Fisch und Chutneys. Außerdem wird Bockshornklee nachgesagt entzündungshemmend und blutzuckersenkend zu sein, weshalb es in der modernen Medizin auch öfters bei  Diabetes eingesetzt wird. Der hohe Eisen, Magnesium und Calciumgehalt ist obendrein noch gut für unsere Muskeln und Nerven.

Chili

Die Chili gibt es in den verschiedensten Farben, Formen und Schärfegraden. Egal ob gelb, grün oder rot, trocken oder frisch, die Chili ist vielfältig einsatzfähig und kommt frisch oder als Paste in Currys, Currypulvern, Chutney, Fleisch und Pickles vor. Der Stoff Capsaicin macht die Chili scharf und verleiht einem leichten Paprikageschmack. Es stimmt, dass man sich an verschiedene Schärfegerade gewöhnen kann. An die Schärfe der Chilis sollte man sich aber generell langsam gewöhnen und sich Schritt für Schritt an verschiedene Schärfegerade herantasten. Auch für unseren Körper ist die leichte Schärfe der Chili gut und so wirkt sie sich positiv auf unseren Kreislauf und Stoffwechsel aus.

Curryblätter

Curryblätter werden in der indischen Küche als Alternative zu Currypulver verwendet. Mit ihrem scharf-würzigen bis leicht-fruchtigen Geschmack finden sie Anwendung in Dals, Fleisch- und Fischgerichten, Currys und Pickels. Wer neugierig ist, findet Curryblätter in Asia- oder Indien-Läden. Es gibt sie sowohl frisch als auch in getrockneter Form, wobei die frischen Blätter etwas aromatischer sind. Die Blätter werden in die heiße Pfanne hinzugegeben und dann mit weiteren Zutaten geköchelt. Am Ende kann man die Blätter ganz einfach mitessen oder auch herausnehmen. 

Ingwer

Die wohl bekanntesten Knolle der indischen Küche hierzulande ist die Ingwer. Wobei sie bei uns in Deutschland oft im Tee oder gepresst als Ingwershot getrunken wird, ist die scharfe Knolle in Indien vielseitig in Currys, Dals, Pickles, Samosas, Chutneys, Momos oder auch Dhoklas einsetzbar. Meistens wird sie dabei klein gehackt und im Mörser mit anderen Zutaten zu einer Paste verarbeitet. Der Inhaltsstoff Gingerol verlieht der Ingwer eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung, weshalb sie so beliebt und gesund ist. 

Kardamom

Kardamom ist eines der teuersten Gewürze der Welt. In Indien hat es aufgrund seiner intensiven süßen Note allerlei Verwendung.  So kommt es in verschiedenen Teesorten, Gewürzmischungen, Reisbeilagen wie dem Gewürzreis  und auch in süßen Gerichten vor. Es kann entweder direkt dazugegeben und gekocht werden oder mit anderen Gewürzen gemörsert werden. Am intensivsten wird Kardamom, wenn man die Samen mörsert und sich die hohe Dichte an Mineralien wie Eisen und Mangan entfalten können. Darüber hinaus wirkt sich Kardamom positiv auf unsere Verdauung auf.

Fenchelsamen

Fenchelsamen sind mild süßlich und erinnern leicht an Anis. In der indischen Küche wird dieses Gewürz vor allem in Currys, Tees und Gewürzmischungen wie dem Garam Masala verwendet. Die Fenchelsamen sollten erst kurz vor ihrer Verwendung klein gehackt und gemörsert werden, damit sich das Aroma in Fülle entfalten kann. Besonders bei Magenproblemen kann man gut auf Fenchelsamen zurückgreifen.

Garam Masala

Garam Masala ist die bekannteste und auch ziemlich die einzige Gewürzmischung, die es in Indien tatsächlich gibt. Aber es gibt nicht DIE eine Garam Masala Mischung, denn jede indische Familie und Region besitzt ihr ganz eigenes Rezept. Die Basis bildet jedoch bei fast allen immer Zimt, Gewürznelken, Kardamom, Pfeffer und Kreuzkümmel – alles Gewürze der ayurvedischen Küche, die den Körper erhitzen sollen. In etwas moderneren Mischungen ist auch die Zugabe von Chili, Koriandersamen oder Safran möglich. Typischerweise werden die Zutaten zunächst im Ganzen geröstet und danach gemörsert. Dies dient der Freisetzung der ätherischen Öle. In Indien wird die Gewürzmischung meistens erst kurz vorm Ende dem Gericht zugegeben und auch eher sparsam verwendet, da Garam Masala die Grundnote liefern soll. Damit können weitere Zutaten hinzugegeben werden, die das Gericht dann dominieren. Garam Masala findet man gut in Supermarkten, Bio-Supermärkten oder auch indischen bzw. asiatischen Shops. 

Koriandersamen

Koriandersamen schmecken herb-würzig nussig mit einer leichten süßen Note und passen sehr gut zu Kreuzkümmel. Traditionell werden Koriandersamen in Currys, Dals, Pickles, Chutneys, Fleischgerichten und Süßspeisen verwendet. In Indien werden die kleinen, gelben Samen meistens in getrockneter Form verwendet und oft gemörsert.

Kreuzkümmel (Cumin) 

Kreuzkümmel kommt aus der ayurvedischen Küche und hat eine wärmende Wirkung. Kreuzkümmel ist geschmacklich scharf, kräftig und sogar ein wenig bitter. Daher regt es auch die Verdauung an und beugt Verstopfungen und Blähungen vor. Aufgrund der interessanten Note wird es in Gewürzmischungen untergemischt und Currys, Dals, Chutneys, Pickles und Fleischgerichte hinzugefügt. 

Kurkuma 

Kurkuma ist angeblich das meist verwendete Gewürz in Indien und ist verantwortlich für die gelb-orange Farbe der Gerichte. Der Geschmack ist würzig und leicht erdig und kann in nahezu allen Gerichten verwendet werden. Von Currys, Fisch , Fleisch, Chutneys, Dals, Relishes, Reisgerichten bis zu Süßspeisen wie der süßen Milch ist Kurkuma einsetzbar und daher sehr vielfältig. Auch eine positive Wirkung auf die Gesundheit wird Kurkuma nachgesagt. So soll es gut für Verdauung sein und soll Zivilisationskrankheiten vorbeugen. Darüber hinaus wirkt es reinigend und spendet Energie. 

Muskat

Muskat ist auch hierzulande bekannt und wird in der westlichen Küche für verschiedene Gerichte eingesetzt. In Indien ist es aufgrund des nussigen Geschmacks häufig in Süßspeisen und in Gewürzmischungen zu finden. Aber auch zu herzhaften Speisen mit Bohnen oder Kartoffeln passt Muskat sehr gut.

Nelken

Nelken sind getrocknete Blütenknospen, die einen kräftig würzigen und leicht scharfen Geschmack haben. Aufgrund der Intensität werden Nelken oftmals mit anderen Gewürzen kombiniert und ist eine Basiszutat im Garam Masala. Aber auch Reisgerichten oder Chai Tees wird die Nelke oft hinzugefügt. Aufgrund des hohen Anteils an Antioxidantien und der antibakteriellen Wirkung sind Nelken ein wahres natürliches Antibiotikum. 

Pfeffer

Wie auch bei uns darf Pfeffer in Indien in keinem Gericht fehlen. So wird es nahezu bei allen Gerichten verwendet und verleiht Currys, Dals, Gemüse, Fisch, Fleisch und Chutneys eine leicht scharfe Würze. In Südindien wir sogar der Reis mir Pfeffer gekocht. Dem Stoff Peperin wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt und soll auch bei Gewichtsreduktion helfen. Tipp: Pfeffer sollte erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt werden, da sonst der Geschmack wieder verloren geht.

Senfsaat

Die gelben oder schwarzen Samen werden in Indien gerne Currys, Pickles, Chutneys, Saucen Kartoffel oder Fleisch hinzugefügt. Schwarze Samen werden oft als Ganzes zu Beginn hinzugefügt, wohingegen helle Samen oft zermahlen werden. Geschmacklich erinnert die Senfsaat an nussig-milden bis intensiv-scharfen Geschmack. Als Faustregel gilt: Je dunkler die Saat, desto schärfer ist sie. 

Tamarinde

Die Tamarinde wird auch als die indische Dattel bezeichnet und wird oftmals als dunkelbraune Paste oder als getrocknete Frucht verwendet.  Der Geschmack der Tamarinde ist süß-sauer und umami. Oftmals wird Tamarinde in vegetarischen Gerichten verwendet, aber auch für das Einlegen von Fisch, als Paste, in Süßspeisen oder Chutneys. Aufgrund des intensiven Geschmacks sollte Tamarinde nur nach und nach in des Gericht untergerührt werden.

Zimt

Im Gegensatz zu der westlichen Küche wird Zimt in Indien nicht nur in süßen Speisen verwendet, sondern ist auch Bestandteil von herzhaften Gerichten wie Garam Masala, Chai Marsala, Currys, Dals, Süßspeisen, Tees, Samosas oder Reisbeilagen. Dabei kann die Baumrinde als Ganzes verwendet oder gemörsert werden. Zimt wird außerdem auch eine positive Wirkung auf Blutzucker und Cholesterinspiegel nachgesagt. 

Tipps zu Gewürzen

Zum Schluss gibt es noch ein paar generelle Tipps zu Gewürzen von uns. 

1.    Achte auf die Qualität deiner Gewürze. Investiere lieber ein paar Euro mehr und kaufe qualitativ hochwertige Gewürze. Besonders bei frischen Kräutern macht es einen riesigen Unterschied.

2.    Bevorzuge frische vor getrockneten Gewürzen. Der Vorteil? Das Aroma wird besonders intensiv, da durch das Zerhacken erst ätherische Öle freigesetzt werden

3.    Überlege, ob es Sinn macht dir einen Mörser zu kaufen. Wenn du regelmäßig mit frischen Gewürzen kochen möchtest, ist das vielleicht eine gute Investition, da die meisten Gewürze erst kurz vor der Verwendung zerstoßen werden.

4.    Lagere deine Gewürze immer luftdicht, im Trockenen und im Dunkeln.

5.    Tausche deine Gewürze nach 6 Monaten aus. Nicht weil sie schlecht werden, sondern weil sie mit der Zeit an Aroma verlieren. 

Hast du Lust tiefer in die indische Küche und Gewürze bei einem Kochkurs einzutauchen? Dann entdecke jetzt unsere Kochkurse rund um die Themen Gewürze und indisch Kochen.

Stay healthy. Stay happy.
Dein Team von fyndery